Anfrage: Effizienz und Effektivität der Mängelmelder-App Grevenbroich

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Krützen,
die Freien Demokraten haben sich seinerzeit sehr für die Einführung der Mängelmelder-App in Grevenbroich eingesetzt. Wir haben uns in früheren Initiativen schon über die Effektivität und Effizienz der Mängelmelder-App erkundigt. Dabei gab es sowohl erfreuliche als auch weniger erfreuliche Antworten. Denn unser Ziel muss sein, dass Bürgerinnen und Bürger, die einen Mangel über die App gemeldet haben, zeitnah mit der Bearbeitung rechnen können. Sollte das Anliegen nicht zeitnah gelöst werden, ist es aus Sicht der Freien Demokraten zwingend erforderlich, den Absender von Mangelmeldungen kontinuierlich über den Stand der Bearbeitung zu informieren. Dies ist nach wie vor nicht Fall.
Seit Beginn der Wahlperiode des aktuell amtierenden Rates haben Ratsmitglieder nicht mehr die Möglichkeit, sich mit kleineren Anfragen und Anträgen an die Verwaltung am Ende einer jeden Ratssitzung mündlich zu wenden. Eine für die Ratsmitglieder gute Möglichkeit, zwischen Bürgerschaft und Verwaltung zu vermitteln, steht seitdem bedauerlicherweise nicht mehr zur Verfügung, da der Bürgermeister auf den entsprechenden Tagesordnungspunkt verzichtet. Wir bitten darum, diese Vorgehensweise zu überdenken. Dies war nach Auffassung der FDP-Ratsfraktion ein bewährtes und gutes Zusammenspiel zwischen Rat und Verwaltung. Diese pragmatische Herangehensweise der Zusammenarbeit, ist aus Sicht der FDP-Ratsfraktion wieder aufzunehmen.
Wenn das Fehlen des entsprechenden Tagesordnungspunktes kritisiert wurde, wurde darauf verwiesen, dass auch Ratsmitglieder die Mängelmelder-App nutzen sollten.
Aus diesem Grund hat der Unterzeichner sich am 20. Februar 2021, 12.20 Uhr per Mängelmelder-App an die Stadtverwaltung gewandt, um auf Reste von einem Kaugummiautomaten und eines Zigarettenautomaten in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle an der Mühlenstraße im Stadtteil Gindorf hinzuweisen und um Beseitigung gebeten. Am 22. Februar 2021, 10.40 Uhr erhielt er eine Rückmeldung: „Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ihre Eingabe wird an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet.“
Auch nach zwischenzeitlich zehn Monaten Bearbeitungszeit ist weder der Mangel beseitigt, noch dem Absender eine weitere Nachricht als „Zwischenmeldung“ übermittelt worden. Dieser Umstand ist unbefriedigend. Dies gilt sowohl für Mitglieder des Stadtrates als auch für aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, die einen Mangel an ihre Stadtverwaltung senden.
Nun haben wir der Presse entnommen, dass im Januar 2022 der „Turbo-Mängelmelder“ den bisherigen Mängelmelder ablösen soll (vgl. https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-der-turbo-maengelmelder-soll-im-januar-starten_aid-63795263 , abgerufen: 19. Dezember 2021, 12:27 Uhr). Jede Verbesserung der Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern sowie Beschleunigung der Mangelbeseitigung wird von den Freien Demokraten begrüßt.
Vor diesem Hintergrund bitten wir um Aufnahme dieser schriftlichen Anfrage auf die Tagesordnung zur Sitzung des Rates am13. Januar 2022 zu setzen und bitten um Beantwortung nachfolgender Fragen:
- Wie viele Meldungen haben die Stadtverwaltung in den Jahren seit der Einführung des Mängelmelders insgesamt und nach Jahren aufgeteilt jährlich erreicht?
- Wie viele Meldungen sind aktuell noch nicht als nicht erledigt gekennzeichnet und in Bearbeitung?
- Wie lange hat die durchschnittliche Bearbeitungszeit von der Meldung bis zur Problemlösung durchschnittlich gedauert? (Bitte, wenn möglich, auch nach Jahreszahlen gegliedert angeben.)
- Welche Verbesserungen erhofft sich die Stadtverwaltung durch die Einführung eines neuen Mängelmelder-Systems aus Sicht der Stadtverwaltung?
- Welche Verbesserungen erhofft sich die Stadtverwaltung durch die Einführung eines neuen Mängelmelder-Systems aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger, die der Stadtverwaltung einen Mangel bekannt machen?
- Welche Kosten entstehen der Stadt Grevenbroich für die Bereitstellung eines neuen Mängelmelder-Systems? (Bitte nach Einmalkosten und wiederkehrenden Kosten aufgliedern.)
- Wie konkret ist sichergestellt, dass beim Übergang vom aktuellen System auf das neue System noch in Bearbeitung befindliche Vorgänge nicht verloren gehen?
- Wenn es aus Sicht der Stadtverwaltung „unlösbare“ Mängel geben sollte: Inwiefern werden die Absender über diesen Sachverhalt informiert?
- Laut o.g. Presseberichterstattung wird der Mängelmelder auf der Seite der Stadtbetriebe zu sehen sein. Ist eine Verlinkung zwischen der städtischen Homepage und der der Stadtbetriebe vorgesehen?
- Müssen die Bürgerinnen und Bürger sich eine neue App herunterladen oder wird die bestehende App weiter funktionsfähig sein und mit dem neuen System korrespondieren?
Für die Beantwortung der Fragen bedanken wir uns im Vorfeld herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schumacher