Antrag "Tombola zur Wertschätzung der Arbeit der ehrenamtlichen Wahlhelfer"
Tombola zur Wertschätzung der Arbeit der ehrenamtlichen Wahlhelfer
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Krützen,
die FDP-Fraktion bittet Sie den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates zu setzen:
„Der Rat der Stadt Grevenbroich beauftragt die Verwaltung, zukünftig eine vergleichbare Tombola für die ehrenamtlich tätigen Wahlhelfer bei Wahlen durchzuführen, wie es die Stadt Mühlheim an der Ruhr zur Rekrutierung und Motivation von Wahlhelfern aktuell bereits praktiziert.“
Begründung:
Seit vielen Jahren kritisiert die FDP-Fraktion die Besserstellung von Verwaltungsmitarbeitern im Vergleich zu tatsächlich ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern als Wahlhelfer in der Stadt Grevenbroich. Praktizieren Verwaltungsmitarbeiter den Dienst des Wahlhelfers, erhalten sie neben dem „Erfrischungsgeld“ in Höhe von 25 Euro einen Tag zusätzliche Dienstbefreiung. Alleine zur Wahl des Bürgermeisters Klaus Krützen hat den Grevenbroicher Steuerzahler diese Besserstellung der Verwaltungsmitarbeiter 135 176 Euro gekostet (vgl. Vorlage 396/2015). Bürgermeister Klaus Krützen möchte an der aus Sicht der FDP-Fraktion ungerechtfertigten Besserstellung der Verwaltungsmitarbeiter weiterhin festhalten. Die Gemeinde Rommerskirchen und die Städte Meerbusch und Korschenbroich im Rhein-Kreis Neuss verzichten hingegen vollständig auf einen zusätzlichen Freizeitausgleich für Verwaltungsmitarbeiter. Andere gewähren keinen vollen Tag Extraurlaub. (vgl. Vorlage 367/2016).
Ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger erhalten demgegenüber nicht grundsätzlich einen zusätzlichen Urlaubstag von ihrem Arbeitgeber, wenn sie ihren freien Sonntag nicht bei der Familie, sondern im Dienst der Demokratie in den Wahllokalen der Stadt Grevenbroich verbringen. Sie müssen sich mit dem Erfrischungsgeld von 25 Euro begnügen. Keine Stadt oder Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss zahlt dabei ein geringeres Erfrischungsgeld an die Wahlhelfer als die Stadt Grevenbroich.
In vielen Kommunen ist es schwierig geworden, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, sich als Wahlhelfer zur Verfügung zu stellen. Eine kreative Motivationsidee zur Gewinnung von Wahlhelfern zeigt aktuell die Stadt Mülheim an der Ruhr. Dort wird auf eine Erhöhung des Erfrischungsgeldes verzichtet und stattdessen eine Tombola mit 25 Preisen im Wert von 10.000 Euro für die Freiwilligen durchgeführt. Der Hauptpreis ist nach Medienangaben ein Reisegutschein i.H.v. 1800 Euro. Daneben sind Kinogutscheine und weitere Preise zu gewinnen.
Die FDP-Fraktion möchte, dass die Stadt Grevenbroich die wertvolle Arbeit der ehrenamtlichen Wahlhelfer, die ihre Freizeit in den Dienst zur Sicherstellung der Demokratie zur Verfügung stellen, stärker würdigt. Außerdem ist es für viele Menschen sicherlich ein echter Anreiz sich als Wahlhelfer zur Verfügung zu stellen, wenn man dafür mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 228 (Anzahl der nicht städtisch bediensteten Wahlhelfer bei der Wahl des Bürgermeisters 2014 im ersten Wahlgang) attraktive Preise gewinnen kann, mit deren Hilfe die nächste Familienreise leichter realisiert werden kann.
Zur Finanzierung der Tombola sind verschiedene Möglichkeiten denkbar:
1.) Die Verwaltungsangestellten verzichten freiwillig auf die zusätzliche Dienstbefreiung und können stattdessen an der Verlosung teilnehmen.
2.) Die Verwaltung generiert Preise durch aktives Einwerben von Spenden von in Grevenbroich ansässigen Unternehmen.
3.) Über Crowdfunding können Spenden auch in kleinerer Höhe von Einzelpersonen, Vereinen oder Unternehmen dazu beitragen, dass attraktive Preise für die Tombola angeschafft werden können.
Selbstverständlich ist auch eine Mischform der Finanzierung zur Realisierung der Tombola möglich und durchführbar.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schumacher