Perspektiven für Afrika

Stockums, Kopp, Becht, Schumacher

Zu einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung zu den Perspektiven des Kontinents Afrikas hatte jetzt der Stadtverband der FDP Grevenbroich und der Freundeskreis Umoja e.V. in das Haus Portz am Marktplatz eingeladen.
„Wir versuchen gerade in Grevenbroich den langen Weg der Integration mit den vielen zu uns gekommenen Flüchtlingen zu beginnen. Dabei lassen wir die nächste abzusehende Flüchtlingswille aus Afrika völlig aus dem Blick“, machte der Vorsitzende der Grevenbroicher Freien Demokraten, Markus Schumacher, zu Beginn der Veranstaltung deutlich.

Daran anschließend berichte die Vorstandsvorsitzende, Ise Stockums; des Freundeskreis Umoja e.V. von der Arbeit aus dem noch jungen Verein: „Erste konkrete Projekte in Umoja konnten bereits umgesetzt werden. Alle Spenden sind bei Rebecca Lolosoli im ersten Frauendorf in Afrikas angekommen. Wir stehen in kontinuierlichem Kontakt zu ihr. Wir sind ein kleines Team von Aktiven, sind hochmotiviert, aber können weitere Mitglieder und helfende Hände dringend gebrauchen. Wir wollen die Strukturen des Vereins festigen und so für nachhaltige Hilfe sorgen“, so Stockums.

Das Vereinsmitglied Barbara Becht hat kürzlich das Frauendorf Umoja in Kenia besucht und berichtete den Anwesenden in einem lebhaften Reisevortrag von ihren Impressionen: „Das Frauendorf war beeindruckend. Die Menschen leben unter ganz anderen Lebensbedingungen und strahlen dennoch eine sehr große Herzlichkeit und Dankbarkeit aus. Das regt einen schon zum Nachdenken an. Ich bin mir sicher, dass ich mich weiter für die positive Entwicklung des Dorfes einsetzen werde und habe eine Menge Projekte im Kopf, die wir mit dem Verein weiter voranbringen werden.“

Hauptrednerin des Abends war die ehemalige parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gudrun Kopp, die zu liberalen Lösungsansätzen in der Entwicklungspolitik und zur Zukunft des Kontinents Afrika sprach: „Afrika ist mit seinen vielen Menschen und zahlreichen Rohstoffen ein Chancenkontinent. Die Korruption muss bekämpft und Rechtsstaatlichkeit etabliert werden. Denn Rechtsstattlichkeit schafft Vertrauen. Dann werden auch internationale Firmen massiv in den Kontinent investieren und den Menschen damit eine bessere Zukunft ermöglicht“, meint Gudrun Kopp. Zur Bedeutung der staatlichen Entwicklungshilfepolitik zog sie eine nüchterne Analyse: „Wir dürfen nicht mit erhobenem Zeigefinger den Menschen sagen, was gut für sie ist. Wir müssen gemeinsam mit ihnen Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen, damit die Menschen in ihrer Heimat eine gute Perspektive haben und Fluchtgedanken gar nicht erst konkretisiert werden müssen.“ Stolz zeigte sich die Liberale, die nach wie vor in internationalen Hilfsorganisationen tätig ist, dass es unter ihrer Zeit in der Bundesregierung gelungen ist, dass erste Mal ein Institut zu etablieren, dass die Wirksamkeit der Entwicklungshilfeprojekte aus Deutschland evaluiert und dem Parlament jährlich berichtet. „Seit Jahrzehnten werden Millionen Entwicklungshilfegelder aus Deutschland gezahlt. Doch die Wirksamkeit der zahlreichen Projekte wurde nie betrachtet. Nur das ermöglicht jedoch funktionierende Projekte weiter auszubauen oder umzusteuern, Rechenschaft gegenüber dem Deutschen Bundestag abzulegen und damit eine transparente und nachhaltige Entwicklungshilfepolitik zu gestalten“, so Kopp.

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