Sicherstellung der kleineren Kirmessen durch Erlass von Marktstandgebühren

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Krützen,

die FDP-Ratsfraktion bittet Sie, den folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Hauptausschusses zu setzen:

Der Hauptausschuss beauftragt die Verwaltung, bei den Jahrmarktveranstaltungen, bei denen die Marktstandgebühren unterhalb von 2.000 Euro liegen, vollständig zu verzichten.

Begründung:

Mit Antrag vom 13. September 2023 hat sich die FDP-Ratsfraktion über die Einnahmen und Kosten für die jeweiligen Kirmessen im Stadtgebiet informiert. Die Verwaltung stellte zügig zahlreiche Informationen dazu zu Verfügung (vgl. Informationsvorlage 491/2023).

Die Herausforderungen für die Vereine zur Erhaltung des Sommerbrauchtums werden immer vielfältiger. Die Jahrmärkte und Schützenfeste gehören zum gesellschaftlichen Leben in unserer Stadt. Sie stellen ein Kulturgut dar, welches wir unterstützen und für die Zukunft sicherstellen wollen. Die Jahrmärkte werden von der Stadt Grevenbroich durchgeführt. Die vielen Schützenfeste werden von den jeweiligen Vereinen im Stadtgebiet durchgeführt. Beide sind voneinander abhängig.

Wenn ein unattraktiver Jahrmarkt vor den Zelten stattfindet, besuchen weniger Menschen das Schützenfest und umgekehrt. Besonders in den kleineren Stadtteilen ist es schwierig, attraktive Fahrgeschäfte zu akquirieren. Gerade diese sind es jedoch, die insbesondere für Kinder wichtig sind.

Mit unserem Vorschlag, auf die Marktstandgebühren unterhalb von 2.000 Euro zu verzichten, wollen wir einen ersten Anreiz für Schausteller setzen, auch wieder zu den kleineren Jahrmärkten zu kommen.

Damit unterstützen sie das Brauchtum in den jeweiligen Stadtteilen, welches für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von herausragender Bedeutung ist.

Aktuell würden die Stadtteile

  • der Kategorie I (Münchrath, Barrenstein, Laach, Elfgen),
  • der Kategorie II (Neukirchen, Noithausen, Hülchrath, Hemmerden, Neurath, Allrath) sowie
  • der Kategorie III (Gesamteinnahmen der Standgebühren bislang unter 2.000 Euro: Südstadt, Gindorf, Orken, Frimmersdorf)

von dem Verzicht auf die Gebühren profitieren.

Dieser Vorschlag belastet den „Konzern Stadt“ mit weniger als 10.000 Euro und ist ein erster Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Jahrmärkte in diesen Orten.

Wir sind uns bewusst, dass dies nicht alleine zukünftige Kirmessen in allen Stadtteilen absichert. Daher wollen wir auch eine AG Zukunft der Schützenfeste und Kirmessen mit Vertretern der Stadt, Vertretern der jeweiligen Schützenvereine und Vertretern der Fraktionen im Rat der Stadt Grevenbroich einrichten. Innerhalb dieser Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll gemeinsam darüber nachgedacht werden, welche Aspekte und Initiativen die Stadt leisten kann, um das Kulturgut „Kirmessen und Schützenfest“ abzusichern.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Schumacher

Vorsitzender