Sicherstellung der zukünftigen Kirmessen in den kleineren Stadtteilen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Krützen,

die FDP-Ratsfraktion bittet Sie, nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates der Stadt Grevenbroich und der nächsten Sitzung des Verwaltungsrates AöR zu setzen:

„Der Rat der Stadt Grevenbroich / der Verwaltungsrat der Stadtbetriebe AöR (SBG) beauftragt die Stadtverwaltung,

 

  1. eine Rechnungs- und Kostenaufstellung für alle Kirmessen im Stadtgebiet im einzeln wie folgt zu erstellen:
  1. Höhe aller Einnahmen durch Standgebühren                 (Kategorien A-D),
  2. Erfassung der Stromkosten der Schausteller,
  3. Prüfung einer Übernahme der Anschaffung und kostenlosen Bereitstellung der Stromverteilerkästen durch die Stadtbetriebe.
  1. abzuwägen, auf welchen Kirmessen (besonders in den kleineren Stadtteilen) durch (Teil-)übernahme/erlass der Kosten finanzielle Anreize für Schausteller geschaffen werden können, um in Zukunft ihr Kommen wirtschaftlich wieder attraktiver zu gestalten und somit das Fortbestehen der Kirmessen in allen Stadtteilen zu sichern.
  2. eine Umfrage bei den Schaustellern zu initiieren, wie weitere Anreize für eine Platzverpflichtung gesetzt werden können.
  3. die Vorständin des Verwaltungsrates mit der Erstellung einer Rechnungs- und Kostenaufstellung für alle Kirmessen im Stadtgebiet zu beauftragen, hier die Erfassung der Wasserkosten, bzw. Kosten der Wasserproben.“

 

Vorbemerkung:

Bereits zuvor hat die FDP-Fraktion den Versuch unternommen, mit den Stadtbetrieben die Zuständigkeiten zu eruieren (E-Mail-Austausch vom 22. August 2023). Da sich aber offensichtlich unterschiedliche Zuständigkeiten ergeben, bitten wir den Bürgermeister / Verwaltungsratsvorsitzenden Zuständigkeiten zuzuordnen und ggf. festzulegen. 

Begründung:

Seit der Coronakrise und jetzt durch die steigenden Energiepreise und fehlendem Personal für Aufbau von Fahrgeschäften ist es für alle Schausteller zunehmend schwieriger geworden, ihre Fahr- und Gastronomiegeschäfte wirtschaftlich auf kleineren Kirmessen einzusetzen.

Dies bekommen viele Schützenvereine schmerzlich zu spüren, die sich um Fahrgeschäfte bemühen und sogar vierstellige Eurobeträge den Betreibenden anbieten, aber zunehmend Absagen erhalten. Auch die Verwaltung, Fachbereich Marktmeisterei, muss sich immer intensiver bemühen, Fahrgeschäfte für die meisten Kirmessen im Stadtgebiet (besonders Kategorien C-D) zu verpflichten.

Kirmessen stellen zumindest in unserer Region ein wichtiges traditionelles Kulturgut dar und sind eng mit den Schützenfesten verbunden, die sich synergetisch ergänzen. Es droht in naher Zukunft ein Aus für Kirmesveranstaltungen in einigen Stadtgebieten, was in Folge auch negative Auswirkungen auf die Ausrichtung der Schützenfestveranstaltungen haben dürfte.

Die oben beantragten Kostenaufstellungen sollen als Grundlage dienen, inwieweit durch (Teil)-übernahme von Kosten wie Strom und Wasser, bzw. Verzicht von Standgebühren (zumindest bei Kirmessen der Größenkategorien C-D) ein Anreiz geschaffen werden kann, Schausteller zum Kommen zu motivieren, um das Kulturgut Kirmes in allen Stadtteilen zu erhalten.

Die Stromverteiler werden bis dato von privater Hand bereitgestellt, was für die Schausteller ebenfalls zu einer Kostenbelastung führt. Eine Anschaffung und unentgeltliche Bereitstellung durch die Stadtbetriebe könnten eine weitere Entlastung für die Schausteller bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Schumacher

Vorsitzender